Diagnostik einer FIP


Quelle: Idexx Laboratories
Quelle: Idexx Laboratories

Nun befassen wir uns mit der Diagnosestellung einer FIP. 

 

Bitte verzeiht eine leichte Ironie im folgenden Text. Leider haben wir bei der Diagnostik schon sehr viel erleben müssen, was uns manchmal an Tierärzten zweifeln ließ.

 

Anbei einige beliebte Tierarzt-Aussagen: 

 

  • die Katze wurde geröngt, da ist Flüssigkeit => FIP
  •  die Katze wurde abgetastet, sie hat Fieber => FIP 
  • die Katze hat einen Coronatiter (darauf gehe ich später noch ein) => FIP 

 

Nein, natürlich ist das keine fallabschließende oder sichere Diagnostik...

 

Fangen wir mal ganz von vorne an.

Ich versuche Fachausdrücke zu vermeiden und euch genügend Input zugeben, um euren Tierarzt bei der Diagnosefindung ggf. zu "unterstützen". 

 

Wichtig ist erstmal (wird über ein Blutbild abgeklärt):

 

Ist ein Coronatiter vorhanden? 

Ohne Coronatiter liegt im Normalfall (es gibt hier nur wenige Ausnahmen aufgrund "Klumpenbildung" der Antikörper in einem Komplex) keine FIP vor, denn woraus soll diese entstehen? 

 

Eine Katze kommt in der Regel im Laufe ihres Lebens, meist schon als Kitten, mit Coronaviren in Kontakt. Ein harmloser Durchfallerreger, der meist nicht mal Symptome verursacht. Das Immunsystem reagiert auf diesen Erreger und bildet Antikörper, um den Erreger zu "binden". Dieses Vorgehen "merkt" sich das Immunsystem, es speichert diese Information für einen künftigen Kontakt ab. 

Sprich, ein Coronatiter sagt aus, ob die Katze in ihrem Leben irgendwann mal Kontakt zu Coronaviren hatte und das Immunsystem hier reagiert hat. Es werden KEINE Coronaviren oder das aktuelle Vorhandensein von Coronaviren nachgewiesen.

Ich versuche es an einem verständlichen Beispiel zu erklären: einige von euch wurden sicher schon mal gegen Tetanus geimpft. In eurem Blut sind durch diese Impfung Antikörper gegen Tetanus nachweisbar, um bei einem Ausbruch von Tetanus sofort und angemessen reagieren zu können. Sprich, ihr habt einen positiven Tetanus-Titer. Das heisst aber NICHT, dass ihr aktuell an Tetanus erkrankt seid.

Es gibt leider Tierärzte, die Tierbesitzern aufgrund eines positiven Coronatiter mitteilen, das Tier wäre schwach FIP-positiv oder benennen den Coronatiter einfach um in "FIP positiv".... Regelmäßig melden sich völlig besorgte Katzenbesitzer bei uns, ihr Tier hätte FIP, dabei ist hier keinerlei Symptomatik vorhanden, sondern es kam im Rahmen eines Blutbildes einfach zufällig ein positiver Titer zu Tage.

Ich will euch auch weitere Aussagen der Tierärzte zu einem positiven Titer nicht vorenthalten: 

 

  • das Tier wird irgendwann an FIP sterben 
  • das Tier hat jetzt dauerhaft ein geschwächtes Immunsystem 
  • zu einem Tier mit positivem Titer darf man keinen Katzenkumpel setzen 

 

Keine Sorge, keine dieser Aussagen kann man auf diese Weise pauschalisieren.

 

Kommen wir zum nächsten wichtigen Punkt:

Das Blutbild 

 

Ein Blutbild ist das, was am allerwenigsten abkömmlich ist und bei FIP Verdacht sofort gemacht werden sollte. Es wird ein grosses Blutbild mit Organwerten und Elektrophorese benötigt. Hieraus kann man typische Abweichungen erkennen, die für FIP sprechen (nein, ein Blutbild alleine kann eine FIP nicht bestätigen, nur die Diagnose untermauern!). 

 

Wenn die Katze unter der feuchten Form der FIP leidet, muss die Flüssigkeit (im Bauch oder Brustraum) punktiert werden. 

Aus diesem Sekret kann eine Rivalta Probe erfolgen (nicht sonderlich aussagekräftig), eine zytologische Untersuchung (deutlich mehr Aussagekraft) und allem voran eine RealPCR. Durch die RealPCR werden zum einen Coronaviren im Punktat nachgewiesen (Coronaviren haben frei im Bauchraum nichts verloren, allein das Vorkommen bestätigt quasi eine FIP) und zum anderen wird explizit nach 2 Mutationen gesucht, die die FIP bestätigen. Einen eindeutigeren Beweis für eine FIP gibt es nicht. 

Wenn eure Katze vor/zu Beginn der Behandlung punktiert werden muss, achtet zwingend darauf, dass der Tierarzt nicht zuviel punktiert. 

In der Brusthöhle darf "so viel wie möglich" entnommen werden, das trifft aber nicht auf Flüssigkeit im Bauchraum zu. Unbedenklich, natürlich in Abhängigkeit vom Gewicht der Katze, sind 50 bis 150ml. Sollte mehr punktiert werden (müssen), sprecht das bitte VORAB mit eurem betreuenden Admin ab.

ACHTUNG: Die entnommene Flüssigkeit und Reste davon im Fell eurer Katze sind höchst ansteckend! Dies ist der einzig bekannte Weg, auf dem eine FIP von Katze zu Katze übertragen werden kann. Geht deshalb unbedingt sicher, dass eure punktierte Katze erst dann wieder auf weitere Katzen trifft, sobald das Fell trocken ist und dass sie keinesfalls "nachtropft"! Gegebenfalls verschmutzte Decken oder Bettchen müssen zwingend gewaschen werden.

Die RealPCR ist auch mittels Liquor möglich, wenn es sich nicht um eine feuchte FIP handelt. Dies sollte aber vom Gesundheitszustand der Katze abhängig gemacht werden. 

 

Ein weiteres Puzzle Teil der FIP Diagnostik sind Röntgen und Ultraschall.

Zum einen, um Flüssigkeit festzustellen (bitte Flüssigkeit in der Brusthöhle sofort von einem Spezialisten punktieren lassen, das Tier kann sonst ersticken!!!) oder auch einen Herzfehler, ein Lymphom oder ähnliches aufzudecken und die Organe zu kontrollieren (FIP typisch sind Lymphknoten im Bauchraum verdickt und es kommt zu "knotigartigen" Veränderungen).

 

Im Endeffekt gleicht die Bestätigung eines FIP Falles eher einer Ausschlussdiagnostik (vor allem bei trockener FIP). Es gibt diverse andere Erkrankungen, die ähnliche Symptome verursachen können. Toxoplasmose, Herpes, Mycoplasma haemofelis, Bauchspeicheldrüsenentzündung, Herzfehler, Lymphom, FIV, FeLV etc... 

 

Deshalb spart nicht an notwendigen Untersuchungen, denn nicht umsonst ist und bleibt FIP die am meisten fehldiagnostizierte Erkrankung!!! 

 

Das ist unter anderem einer der Gründe, warum wir zu allererst immer Befunde von euch anfordern, wenn ihr einen Verdachtsfall habt, denn oft ist es keine FIP...

 

 

 ACHTUNG 

FIP ist NICHT ANSTECKEND!!!!! Coronaviren sind ansteckend, aber nicht der mutierte Virus!!! 

Die einzige Möglichkeit, die FIP von Katze auf Katze zu übertragen, liegt im Kontakt mit infizierter Bauchflüssigkeit einer an FIP erkrankten Katze.

FIP ist heilbar ❤

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